Wenn ich ein Fertigfutter für meinen Hund kaufe, muss ich erst einmal unterscheiden, ob es sich um ein Alleinfuttermittel oder ein Ergänzungsfuttermittel?
- Das Alleinfuttermittel sollte alles enthalten, das den Bedarf meines Hundes deckt, auch wenn ich nur dieses eine Futter verwende.
- Das Ergänzungsfuttermittel deckt nicht alles ab, sondern enthält ergänzende Inhalts- oder Zusatzstoffe - häufig in höherem Gehalt - um als Ergänzung anderer Futtermittel zur Deckung des Nahrungsbedarfs meines Hundes beizutragen.
Also entscheide ich mich für ein Alleinfuttermittel und bin mir erst einmal sicher: Da ist alles drin!
Aber stimmt das auch?
Wenn ich mir die Inhaltsstoffe anschaue, komme ich oftmals schon nach kurzem Blick zu der Ansicht: Hier fehlt doch etwas!
Ich blicke auf die Deklaration eines Alleinfuttermittels, dessen tierische Proteinquelle "Pferde" enthält. Das Futter macht auf den ersten Blick einen hochwertigen Eindruck, aber Moment, wo ist das Jod?
Es ist kein Fisch enthalten (ich möchte ja auch Pferd), der vielleicht größere Mengen Jod enthalten könnte, die kleine Menge Lachsöl die da angegeben ist, kann unmöglich reichen. Oft wird Jod durch Sealgenmehl (Bezeichnung auch Ascophyllum nodosum oder Kelp) abgedeckt, aber ich finde nichts. Nach telefonischer Rücksprache mit einer Mitarbeiterin des Unternehmens, soll in den Bestandteilen des Futters alles enthalten sein, was ein Hund braucht ohne das Zusatzstoffe notwendig wären. Man hätte das fertige Futter im Labor untersuchen lassen. Die Laborergebnisse möchte man mir nicht zur Verfügung stellen.
Da ich es nicht glauben konnte, habe ich das Futter zuhause mithilfe meines Futterrechners nachgerechnet. Für den fiktiven Kleinhund mit 5 kg Gewicht hätte das Futter gerade mal eine Abdeckung des Jodbedarfs von 8 % erreicht. Auch wenn in Naturprodukten Schwankungen der Inhalte unterliegen und so ein "Nachbau" am Rechner nicht hundertprozentig sein kann, ist die Differenz zwischen Bedarf und Inhalt doch so riesig, dass die Schilddrüse eines Hundes bei einer länger währenden Fütterung dieses "Alleinfuttermittels" irgendwann "in die Knie geht".
Frühe Symptome von Jodmangel sind leichtes frieren und Lethargie, auch Fellverlust und Gewichtszunahme treten irgendwann auf und Durchfall, Verstopfung und Erbrechen kommen hinzu. Jodmangel macht sich erst nach längerer Zeit bemerkbar und oft wird bei den Verdauungsproblemen nicht an einen Jodmangel gedacht.
In der nächsten Zeit werde ich hier in meinem Blog über Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente schreiben. In welchen Futterbestandteilen sie enthalten sind und was ein Mangel bewirkt. Bei einem guten Futter steht normalerweise drauf, was drin ist. Was nicht drauf steht ist meist auch nicht drin und Futter von Herstellenr, die nur das aufführen, wozu sie gesetzlich gezwungen sind, würde ich nicht kaufen.
Damit Sie schon einmal schauen können, was es sonst noch so auf Tierfutteretiketten draufsteht oder nicht, verlinke ich ich einen Artikel eines BARF-Shop, der vieles zusammenfasst, das ich auch nicht besser hätte schreiben können. https://profi-barf-shop.de/allgemein/tierfutteretiketten-richtig-lesen/
Viel Freude mit Ihrem Hund
Ihre Elke Többens-Gerski
Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin
Es findet sich als Retinol im tierischen Gewebe vor allem in Leber und im Dorschlebertran, auch Eier und Milchprodukte enthalten kleinere Mengen Vitamin A. Die pflanzlichen Quellen z. B. in Möhren, Kürbis, Grünkohl und Spinat sind für Hunde zu vernachlässigen; sie enthalten kein Retinol sondern die zweite Form von Vitamin A, das Provitamin A, das die meisten von uns als Carotinoide kennen. Retinal besitzt eine höhere biologische Aktivität als Provitamin A. Von Provitamin A müsste also für dieselbe Effizient entsprechend mehr aufgenommen werden. Die besten Quellen für Lebewesen wie Hunde, deren Darm vor allem für die Verarbeitung von tierischem Protein ausgelegt ist, ist in dem Fall eben Leber oder der oben genannte Dorschlebertran. Carotinoide haben allerdings den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Retinol antioxidativ wirken.
Vor allem Welpen und Junghunde benötigen Vitamin A für Knochen- und Zellwachstum. Bei erwachsenen Tieren zeigen sich Mängel erst nach mehrmonatiger Unterversorgung auf.
Außer durch Unterversorgung kann ein Vitamin A-Mangel auch durch eine schlechte Fettaufnahme entstehen, bei Funktionseinschränkungen von Leber oder Gallenblase oder fehlender Pankreaslipase, das zur Fettspaltung benötigt wird, da diese ansonsten im Dünndarm nicht aufgenommen werden können.
Bei Nassfuttersorten, die ausschließlich mit natürlichen Komponenten arbeiten, ohne Vitaminzusätze, kann Vitamin A fehlen, wenn nicht ausreichend Leber enthalten ist (Kochverluste müssen hierbei berücksichtigt sein) um die Bedarfswerte abzudecken. Leider gibt es etliche dieser Futter auf dem Markt, die sich trotzdem Alleinfutter (siehe Blogbeitrag "Gesundes Fertigfutter" nennen.
Vitamin A-Mangelsymptome/-erkrankungen
- Knochenstoffwechselstörungen in Bezug auf Knochenwachstum und Aufbau von Knochengewebe
- Bindehautentzündungen, Hornhauttrübungen
- Infektanfälligkeit durch Mangel an Erythrozyten
- Nervenschädigungen
- Haut- und Schleimhautläsionen
- Hörausfall
- Unfruchtbarkeit
Verluste von Vitamin A durch Verarbeitung oder Kochen betragen 10 - 30 Prozent.
Also schauen Sie nach, bevor Sie ein Futter kaufen: Ist Leber drin, ist Lebertran drin, ist Vitamin A auf der Liste der Zusätze? Und im Zweifelsfall fragen Sie mich.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und
kraulen Sie Ihren Hund von mir.
Ihre Elke Többens-Gerski
Auch Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, weshalb ist es auch an zweiter Stelle behandle. Hiernach kommen die fettlöslichen Vitamine E und K und dann geht es weiter mit Vitamin B, C... die alle wasserlöslich sind.
Vitamin D kann von uns Menschen unter Sonnenlicht selbst synthetisiert werden - heißt es immer. Dazu müssten wir aber das ganze Jahr über ausreichend Sonne haben und tatsächlich ist das in Deutschland oftmals nicht einmal im Sommer der Fall und wir müssten möglichst täglich für längere Zeit in die pralle Sonnen gehen, am besten nur wenig bekleidet und ohne Sonnenschutz, der uns vor Schäden durch die Sonne bewahrt. Sehr unwahrscheinlich - oder?
Ab Ende September bis Anfang Mai gibt es keine Vitamin-D-Synthese in unserer Haut, weil die benötigten UVB-Strahlen der Sonne uns nicht reichen, die Sonne steht zu tief. Dieser Satz ist ein Zitat aus dem Buch "Nährstofftherapie" von Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel. Dieses Buch und auch ihr zweites Buch "Nährstofftherapie - Der Praxisleitfaden" empfehle ich allen, die sich zu ihrer eigenen Gesundheit in Bezug auf Nährstoffe und deren Mangel informieren möchten. Gehört hier eigentlich nicht hin, aber leider kann man sich in dieser Hinsicht im allgemeinen nicht auf "die Ärzte" verlassen und wenn es Ihnen nicht gut geht oder sie einfach nur gesund alt werden möchten, werden Sie selbst Fachfrau/Fachmann dafür, was ihr Körper braucht und was ihn hilft.
So, nun aber zurück zu unseren Hunden. Hier streitet sich die Fachwelt. Das unsere Hunde Vitamin D durch direkte Sonneneinstrahlung bilden können, wird aber weitestgehend verneint. Unser Hund ist also noch dringender auf die Zufuhr von Vitamin D über seine Nahrung angewiesen, wie wir.
Vitamin D ist enthalten in einigen Fischsorten enthalten, vor allem in Hering und Lachs, aber auch wieder (wie Vitamin A) in Dorschlebertran. Aber mal ganz ehrlich, wer füttert seinem Hund schon regelmäßig Hering und Lachs aus Wildfängen (in Zuchtfisch ist nämlich wohl mehr Antibiotika etc. wie gesunde Vitamine) und bei wild gefangenem Fisch gibt es natürlich - je nach Fanggebiet - Schwermetalle, Quecksilber und Aluminium als kostenlose Zugabe. Die "richtig gute Ware" ist so teuer, dass die wohl kaum zu Hundefutter verarbeitet wird und wenn, dann wohl eher die Flossen, Gräten und Köpfe.
Dorschlebertran gibt es bei einigen Herstellern mit den dazugehörigen Laboruntersuchungen zu jeder Charge, die bescheinigen, dass keine Schadstoffe enthalten sind. Aber nach diesen Informationen müssen Sie schauen. Der Behauptung "Laborgeprüft" traue ich nicht mehr (nach eigenen Erfahrungen mit Omega-3-Öl-Kapseln von einem Hersteller).
Eine weitere Möglichkeit, wenn man dem Hundefutter selbst Vitamin D hinzufügen möchte, sind Vitamin D-Präparate (z. B. Tropfen) aus dem Nahrungsergänzungsbereich. Bei Hunden bitte ausschließlich Vitamin D3 geben. Aber Achtung, bitte lassen Sie sich berechnen, was Ihr Hund benötigt. Nicht nur Unter- sondern auch Überversorgungen können Schäden verursachen. Bei einem gesunden, erwachsenen Hund darf der Vitamin D-Gehalt im Futter nicht höher als maximal der fünffache Bedarfswert liegen. Na ja, denkt man, das ist eine ganze Menge; aber bei einem kleinen Hund ist diese Grenze doch schnell erreicht.
Wie von Vitamin A, können auch von Vitamin D dann zu wenig im Fertigfutter enthalten sein, wenn nur natürliche Inhaltsstoffe genutzt werden und nichts supplementiert wird.
Ein Vitamin-D-Mangen kann folgende Symptome/Erkrankungen auslösen:
- herabgesetzte Immunabwehr
- Bewegungsunlust
- Lahmheit
- Fehlhaltungen
- Zahnprobleme
- Entzündungsreaktionen im Körper, sog. "sillent inflammation", die man oftmals erst gar nicht merkt, die sich aber auf Dauer zu Autoimmunerkrankungen, Krebs, Darmerkrankungen und vielem mehr "auswachsen" können. Man weiß heute, das die Entzündungsherde im Körper auf lange Frist fast alle schweren Krankheiten verursacht.
- Bei Nierenerkrankungen, Welpen und trächtigen Hündinnen sowie bei chronischen Darmerkrankungen ist Vit. D besonders zu berücksichtigen.
Kochverluste sind so gering, dass sie nicht berücksichtigt werden müssen.
Bei der oben schon einmal genannten Frau Dr. Orfanos-Boeckel ist im ersten Buch genau erklärt, dass zum Vitamin D-Haushalt auch Calcium, Magnesium, Bor (und gemäß Dr. Bernd-Michael Löffler "Sie leiden an einer "stillen" Entzündung?!: Warum Sie Calcium, Magnesium und Bor zusammen mit Vitamin D3 benötigen" und letztendlich auch K2) benötigen.
Dass Calcium sowie Phosphor gemeinsam mit Vitamin D wichtig sind für den Knochenstoffwechsel und Calcium ohne Vitamin D nicht entsprechend in den Körper aufgenommen werden kann, habe ich in meiner Ausbildung natürlich ebenfalls gelernt. Ob die Zusammenhänge ähnlich, identisch oder anders sind als bei uns und den Aussagen von Dr. Orfanos-Boeckel und Dr. Löffler, kann ich nicht sagen und konnte dazu auch noch nichts finden. Tja, vielleicht kommt das noch.
Machens Sie´s gut und genießen Sie den Spaziergang mit Ihrem Hund.
Ihre Elke Többens-Gerski